sebastian lang
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different point of view
2006/07
Fotografien:
6x6" Farbumkehrfilm
Lambda-Prints:
100 x 100 cm
In dieser fotografischen Arbeit geht es darum, bekannte Situationen aus ungewohnten Blickwinkeln zu zeigen.
Es ist ein Kokettieren mit dem Begriff des Standpunktes – der Sichtweise – von dem/der aus ein Ereignis wahrgenommen wird.
An ausgewählten kulturellen Orten, die stellvertretend für den Dreiklang des Begriffes Kultur (Kunst, Religion und Wissenschaft)
stehen, blickt die Kamera, entgegen der gewohnten Sehrichtung, nicht auf das Geschehen, also im Theater nicht auf die Bühne,
sondern auf das eigentlich ‚passive‘ Publikum, welches laut Brockhaus „die Gesamtheit aller an einem bestimmten Ort zu einer
bestimmten Zeit zum Erleben einer bestimmten Aussage versammelten Menschen ist“.
Durch dieses Verlegen des Fokus und dem damit einhergehenden ‚Beobachten der Beobachter‘ werden jene zu Akteuren.
Zur Visualisierung dieser Aktivität wurde das technische Mittel der Langzeitbelichtung gewählt, wobei sich die Belichtungszeit
nach der Dauer des Ereignisses gerichtet hat (von 45 bis 150 Minuten).
Auf dem Foto sieht man also die unmittelbare (Re)Aktion der Zuschauer auf das Ereignis über dessen gesamte Länge – eingraviert
auf einem einzigen Bildträger.